Lebensmittel-Ampel ist unzulässige Vereinfachung

«Sie ist eine unzulässige Vereinfachung und klärt nur scheinbar über den gesundheitlichen Wert des Lebensmittels auf», sagt der CSU-Politiker. Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv
«Sie ist eine unzulässige Vereinfachung und klärt nur scheinbar über den gesundheitlichen Wert des Lebensmittels auf», sagt der CSU-Politiker. Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich strikt gegen eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen. «Sie ist eine unzulässige Vereinfachung und klärt nur scheinbar über den gesundheitlichen Wert des Lebensmittels auf», sagte der CSU-Politiker. Wenn es um die individuellen Ernährungsgewohnheiten gehe, dürfe der Staat «nicht in die Kochtöpfe der Verbraucher hineinregieren», fügte er hinzu. Schmidt sagte: «Ich kann nicht per Verordnung dafür sorgen, dass die Menschen mehr Spinat und weniger Chips essen.» Transparenz und Information seien kein Selbstzweck.

Ein Zuviel an Information überfordere die Konsumenten.

 

Der Verbraucherzentrale Bundesverband, der für die Ampel-Kennzeichnung ist, forderte: «Bundesminister Christian Schmidt muss «Klarheit und Wahrheit» im Sinne der Verbraucher durchsetzen.» Dies erfordere umfangreiche Reformen - auch gegen Widerstände aus der Wirtschaft.

 

Schmidt betonte, die Politik habe dafür gesorgt, dass Lebensmittel in Deutschland heute so sicher seien wie nie zuvor. Die Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Verbraucherschutz, Renate Künast (Grüne), sieht das anders. Sie sagte: «Da ist in den letzten Jahren sehr wenig passiert. Mehr Sicherheit setzt die massive Reduzierung von Tierarzneimitteln und Pestiziden voraus.» (DPA)