Immer mehr Erwerbstätige in Deutschland

Bauarbeiter in Hamburg auf einer Baustelle. Foto: Daniel Reinhardt
Bauarbeiter in Hamburg auf einer Baustelle. Foto: Daniel Reinhardt

Trotz aller Digitalisierung wird in Deutschland derzeit so viel gearbeitet wie kurz nach der Wiedervereinigung. Weil sich immer mehr Menschen beteiligen, muss der Einzelne aber nicht mehr so lange ran. In Deutschland sind im vergangenen Jahr erneut mehr Menschen erwerbstätig gewesen. 2015 standen im Schnitt 43,03 Millionen Einwohner im Erwerbsleben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im vierten Quartal wuchs die Zahl sogar auf den Rekordwert von 43,43 Millionen.

Wie bereits in den drei Jahren zuvor sank dabei erneut die Zahl der Selbstständigen, was aber durch zusätzliche Arbeitnehmer mehr als ausgeglichen wurde. Unter dieser Gruppe sind Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte und Soldaten erfasst. Im vierten Quartal 2015 stieg ihre Zahl auf 39,18 Millionen - gegenüber 4,25 Millionen Selbstständigen und ihren mithelfenden Angehörigen. Die von allen gemeinsam erbrachte gesamtwirtschaftliche Arbeitsleistung wuchs um 2 Prozent auf knapp 59 Milliarden Stunden im Jahr 2015. Damit wurden fast die Rekordwerte von kurz nach der Wiedervereinigung erreicht, als auf dem Gebiet der früheren DDR noch große Belegschaften mitgezählt wurden. Im Jahr 1991 waren laut Statistik noch 60,3 Milliarden Arbeitsstunden geleistet worden.

Wegen der seitdem immer stärkeren Teilzeitarbeit und der zunehmenden Beteiligung weiter Bevölkerungsgruppen ist die Arbeitsbelastung jedes einzelnen Beschäftigten in der Tendenz gesunken. Im Jahr 2015 leistete jeder Erwerbstätige durchschnittlich 1371 Arbeitsstunden, fast 200 weniger als im Jahr 1991 (1565 Stunden). Die aktuelle Arbeitsleistung entsprach rund 6 Stunden pro Arbeitstag.

dpa