VW stellt modernisierten Kleinbus mit Elektroantrieb vor

Was hat ihm zum Sieg gefehlt?  Werner Schuster: Wir haben das Maximale herausgeholt. Das Problem war, dass Peter Prevc vor der Tournee zu weit weg war. Da war er bei einem Topsprung fünf bis acht Meter voraus. Severins zweiter Sprung beim Finale in Bischo
Was hat ihm zum Sieg gefehlt? Werner Schuster: Wir haben das Maximale herausgeholt. Das Problem war, dass Peter Prevc vor der Tournee zu weit weg war. Da war er bei einem Topsprung fünf bis acht Meter voraus. Severins zweiter Sprung beim Finale in Bischo

Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas will Volkswagen mit einem vernetzten Elektro-Prototypen die Aufmerksamkeit auf seine Innovationen lenken. Der Abgas-Skandal hat den Konzern jedoch weiter im Griff. VW will mit einem vernetzten Elektromobil an das Erbe des legendären Bulli anknüpfen und aus dem Schatten des Abgasskandals treten.

Volkswagen-Markenchef Herbert Diess stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas das Konzeptauto BUDD-e vor, dessen Design als eine stark modernisierte Version an das Aussehen beliebter alter Wagen wie des T1 aus den 50er Jahren angelehnt ist.

 

«Das neue Volkswagen steht für erschwingliche Elektromobilität», versprach Diess. Der Konzern war erst am Vortag vom US-Justizministerium wegen des Abgas-Skandals verklagt worden, zumindest theoretisch drohen Strafen von mehr als 45 Milliarden Dollar.

Neben dem BUDD-e führte VW in Las Vegas auch den e-Golf Touch vor, der einen Elektroantrieb hat und im Cockpit auch per Gestensteuerung bedient werden kann. Preise wurden nicht genannt. Mit dem BUDD-e - der Name spielt sowohl auf «Bulli» als auch auf das englische «Buddy», Kumpel an - will Volkswagen auch seine Vision der automobilen Zukunft präsentieren. Der Prototyp sei fest im Internet der Dinge verankert, betonte Diess. So könne man aus dem Cockpit in den Kühlschrank schauen oder sehen, wer zu Hause an der Tür klingelt und Freunde auch hereinlassen. Post-Pakete könnten von dem Boten in einem speziellen Fach unter dem Kofferraum abgelegt werden. Ein Auto auf Basis des Prototypen könnte zum Ende des Jahrzehnts auf die Straße kommen, sagte Diess. Der e-Golf Touch hingegen solle binnen eines Jahres auf dem Markt sein.

Mit dem «Microbus» hatte VW bereits 2001 eine modernisierte Transporter-Neuauflage vorgestellt, die sich damals optisch noch stärker am Original orientierte. Das Konzept wurde gut aufgenommen, das Auto ging jedoch nie in Serie.

Ein Erfolg bei alternativen Antrieben könnte VW auch helfen, den Abgasskandal hinter sich zu lassen. Zum Beginn des Auftritts am späten Dienstag (Ortszeit) entschuldigte sich der neue VW-Markenchef für die Manipulation der Abgaswerte bei rund elf Millionen Fahrzeugen. Volkswagen sorge dafür, dass so etwas nie wieder passieren könne. «Wir schaffen ein anderes und besseres Unternehmen.» Er sei zuversichtlich, dass eine technische Lösung gefunden werde, die Anforderungen von US-Behörden entspreche, sagte Diess. In dieser Frage gebe es erhebliche Fortschritte. Laut bisherigen Medienberichten gestalteten sich diese Gespräche schwierig.

CES-Chef Gary Shapiro hatte angesichts des Abgas-Skandals auch Zweifel, ob VW überhaupt die Präsentation zum Auftakt der Show abhalten sollte. Der Autokonzern habe ihn jedoch überzeugt. Der Vorabend der Messe war zuletzt fest in der Hand deutscher Autobauer. Vor einem Jahr zeigte Daimler an dieser Stelle seinen futuristischen selbstfahrenden Prototypen F015 und 2014 zeigte Audi seine Zukunftsvisionen.

Der VW-Auftritt belege den tiefen Wandel in der Autoindustrie, sagte der Branchenexperte Axel Schmidt von der Unternehmensberatung Accenture. «Während früher noch Motorleistung und Fahrerassistenzsysteme im Vordergrund standen, redet man nun über Touchscreen-Auflösung und die Anbindung an das intelligente Haus.» Zugleich fand er Lücken in der VW-Vision: «Einige der großen Zukunftsthemen blieben außen vor: Carsharing, sei es nun als Peer-to-Peer-Angebot oder Flottenlösung, das Elektrofahrzeug als Energiespeicher im Smart Grid oder das Auto als Teil einer intelligent gesteuerten Verkehrsinfrastruktur.»

dpa